Das Lippe-Treidler Dorf Krudenburg

 

Die erste urkundliche Erwähnung in einer Lehensurkunde der Grafen von Kleve ist im Jahre 1363.

Crudenburg, oder in der Folgezeit Krudenburg, ist natürlich viel älter; denn das untere Lippetal war schon in vorgeschichtlicher Zeit Siedlungsgebiet.

Aus einer Ansiedlung hat sich im Laufe der Zeit ein Dorf entwickelt, dessen Mittelpunkt im Mittelalter die Burg, ein Sitz einflussreicher Adelsgeschlechter war.

Aber schon zur Römerzeit wurde die Lippe befahren.

Über Jahrhunderte waren die Krudenburger das Bild getreidelter, d. h. mit Pferden flussaufwärts gezogener Segelschiffe gewohnt gewesen, hatten teilweise als Schiffer selbst von der Lippe gelebt.

1362 wurde der Fluss bei Wesel ausgebaut, um ihn besser befahren zu können. Belegt ist der Transport von lippeschem Eichenholz, von Salz aus Salzuflen, Sassendorf und Werl und von „Münstersteinen“ aus den Brüchen bei Borken und in den Baumbergen. Wesel war Umschlagplatz für Waren des Rheinlandes für den westfälischen Raum und umgekehrt, besonders auch für die Niederlande. Bei Krudenburg war im Fluss eine Wassermühle verankert, die beiseite geschoben werden musste, wenn Schiffe die Stelle passieren wollten.

Seit Ende des 15. Jahrhunderts wurden Versuche unternommen, die Befahrbarkeit der Lippe zu verbessern. In den 1820er Jahren wurden Schleusen gebaut; in Krudenburg legte man einen Überwinterungshafen an.

Die Mühlenponte dort wurde 1827 beseitigt, die niedrige Krudenburger Brücke ein Jahr später.

Hohe Zölle und Abgaben, die zunehmende Konkurrenz der Eisenbahn ließen die Lippeschifffahrt aber nach 1850 immer unwirtschaftlicher werden. 1876 gab es keine Handelsschiffe mehr auf der Lippe.

Erst 1915 entstand wieder ein Schifffahrtsweg am nördlichen Rand des Ruhrgebiets, dann begannen die Arbeiten am Wesel-Datteln-Kanal die erst 1931 endeten. Der Kanal verläuft, wie der Datteln-Hamm-Kanal als Lippe-Seiten-Kanal südlich des Flusses, wobei die Lippe an zwei Stellen (z. B. in Dorsten) künstlich verlegt wurde.

 

 

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