Das "Crudenburger Heimatlied"

von Wilhelm Gaecks, Lehrer in Krudenburg

 

 

Wo die Lippe strömt zum Rheine,

weitumkränzt von Wiesengrün,

liegt ein Dorf im Sonnenscheine,

wo viel Frühlingsblumen blühn.

Und es singt der Strom und rauschet

eilend schnell zum fernen Meer,

und wer dem Lied gelauschet, vergit es nimmermehr.

 

Auf der Testerberge Höhen

Maien, Schmuck wie Ehrenfrau'n,

zwischen dunklen Föhren stehen,

alten Knaben gleich zu schau'n.

Freundlich blicken sie hernieder

auf das Dorf im Wiesental,

es ist Frühling, Frühling wieder,

grüß Gott viel Tausendmal.

 

Weit im Kreise Föhrenwälder,

Gottes großes Immergrün,

Wiesen, Dorf und Heid und Felder

mit dem dunklen Kranz umzieh'n.

Und es blüht die braune Heide,

und Wacholdersteh' drauf Wacht.

Der Heidelerche Freude

singt morgens an den Tag.

 

 

Kalter Winter schlägt die Wogen

unter Eis in Fesseln ein;

doch der Tauwind kommt gezogen;

polternd strömt das Eis zum Rhein.

Grollend kommen Wassermassen,

schnell im Regen schmolz der Schnee;

Der Kahn fährt durch die Straßen,

das Wiesental ein See.

 

Freundlich spiegeln stille Hütten

sich in der klaren Flut,

und der Mensch in alten Sitten

ist noch hilfreich, froh und gut.

Endlich mäht der Tod danieder,

was sich freut im Dorf am Strand;

Dann Fährmann fahr hinüber

zu Wasser oder Land.

Wilhelm Gaecks
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